Dienstag, 30. Dezember 2014

Drei mal Seife

Seife, das besteht ja nur aus Fett und Natronlauge. Das kann man ja eben mal fix machen. Denkt man am Anfang. Und dann wächst einem das Hobby quer durch den Schrank.

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Um eine schicke Seife zu machen brauch ich das alles. Und ich habe noch mehr Zeug, das nicht drauf ist! Aber das bezieht sich vor allem auf die kleinen Fläschchen mit Farbe und Duft.
Notwendig ist tatsächlich das Meiste. Will man langweilige Sachen machen, wird der Haufen fast nicht kleiner.


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Im Konditoreibedarf gibt es Silikonformen für Fondant und Schokolade. Als ich diese Juwelenform sah, musste ich sie haben! Ich habe eigentlich etwas gegen schmelzbare Transparentseife, die man kaufen kann, aber sie sieht nunmal für sowas am besten aus. Ich habe sie mit flüssiger himbeerrotfarbe gefärbt. Eigentlich ist das nicht meine Farbe, aber ich dachte dabei an Rubine und stellte mir das edel und unrosa vor.

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Hier ein Eintrag in mein Laborjournal für eine andere Seife. Danach kamen noch Datum, Farben und Düfte, die ich verwendet habe. Die Zeichnung ist zur Orientierung sehr sinnvoll, sonst steht man da vor seiner fest werdenden Seifenmasse und bekommt nur Mist in die Form.

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Ich habe eine Glycerinseife selbst gekocht, die etwas Probleme gemacht hat, deswegen ist sie nicht toll transparent. Daraus habe ich Würfel geschnitten, die als Einlegerblöcke wie auf der Seichnung Schicht für Schicht in die Seifenlauge gelegt werden sollen.
So etwas muss man unbedingt vorher vorbereiten.


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Danach werden die Fette und Öle eingewogen.

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Zusammen auf mittlerer Stufe schmelzen. Der Topf ist kaputt, aber 55°C schafft er noch. Man sollte seinen Seifentopf nicht mehr für Essen verwenden. Generell sollte man alle Dinge, vor allem Plastik, danach nicht mehr für Essen verwenden. Das Parfüm sickert in das Plastik ein und versaut einem das Essen. Außerdem soll im Labor nicht gegessen werden ;)


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Bevor es an die Natronlauge geht, Laborordnung beachten. Lauge brennt nicht, Lauge merkt man nicht. Sie bildet keinen Ätzschorf, sondern geht so durch die Haut durch. Laugenverätzungen sind im Vergleich mit Säureverätzungen derselben Stärke deutlich schlimmer. Laugeplätzchen und Laugekügelchen können fix durch die Gegend springen. Hüpft sie in deine Socke, bohrt sie sich in dein Bein und der Arzt darf dir das Ding dann kegelförmig rausschneiden. Mit Gewebe, das kaputt ist.

Daher: Je größer die Laugeplätzchen, desto sicherer!

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Diese kleinen Kügelchen sind sehr ungünstig. Sie hüpfen dauernd durch den Raum und es dauert viele Anwendungen, bis man sie in den Griff hat. Sie haben eine große Oberfläche und lösen sich daher schnell und gewalttätig.

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Lösen von NaOH in Wasser:
- Erst das Wasser, dann die Plätzchen
- Max. 2 TL Plätzchen, bis sie sich aufgelöst haben. Danach mehr
- möglichst kaltes Wasser nehmen. Niemals heißes! Eiswürfel sind auch gut.
- Nicht mit dem Kopf über das Gefäß. Am besten draußen machen.
- keine Metallgegenstände außer guten Edelstahl verwenden. Und das auch besser vermeiden.
- Sich Zeit lassen, nicht hetzen.

Es gibt viel Sicherheits Blabla und bei einigen ists tatsächlich so, dass alle davon reden, es aber keiner tut. Die Anweisungen bei der Natronlauge sind aber zu 100% ernst zu nehmen und ich mache das auch genau so. Einmal habe ich im Labor diese Kügelchen zusammen mit KOH Splittern auf einmal in das Wasser geschmissen. Rührer angeschaltet, Abzug zu, weggegangen. Als ich wieder kam, war der ganze Abzug mit konzentrierter Lauge verätzt. Die Ätzflecken auf den Geräten sind heute noch da. Das Zeug ist so heiß geworden, dass es quer um sich gespritzt hat. Muss nicht sein. Vor allem nicht zu Hause.


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Wenn die Lauge gelöst ist und das Fett geschmolzen, gibt es verschiedene Wege, wie gestartet wird. Ich habe begonnen, Titandioxid in das Fett zu tun und schonmal einzupürieren. TiO2 löst sich nicht. Weder in Lauge, noch in Fett. Es lässt sich aber emulgieren. Danach habe ich die Lauge eingefüllt und dies auch nochmal 30 Sekunden püriert, damit sich die Phasen verbinden.


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Einen kleinen Teil habe ich in ein zweites Gefäß getan und Blau und Grün als flüssige Seifenfarben hinzugegeben. Diese müssen auch noch kurz einpüriert werden.


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Wie auf der Planskizze kommt nun die blass türkisfarbene Seifenlauge in die Form, wird glatt geklopft.

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Dann geht es weiter mit weiß. Schicht weiß, einseitig die Würfel, wieder Schicht weiß, würfel, weiß, würfel, bis der Kasten voll ist.

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Auf der Nichtwürfelseite wird der Glasstab durchgezogen, sodass etwas Türkis in das weiße gezogen wird. Danach wird die Oberfläche mit einem Löffel aufgetürmt und die letzte Schicht Deko in der Mitte aufgetragen.

Der Block kommt 24 h irgendwo hin, wo ihn niemand umwirft oder aufisst.


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Nach 24h wird der Block für 1h gefroren und dann vorsichtig ausgeformt. Hier sind die drei Blöcke, die ich so an drei Tagen gemacht habe. Allesamt verschieden gefärbt und verschieden beduftet.

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Das innere Design ist auch unterschiedlich.

weiß-türkis: "Meeresbriese" + Zitrone. Sehr frisch-sauber-strandduschgelig.
indigo-braun (noch sandocker, aber wird noch braun): "Cookie Dough". Keksig-vanillig
Lillifee: "Green Tea" + Zitrone. Blumig-zitrisch, dabei nicht beißend zitrisch oder gar klosteinig.

Da einige Blöcke bei mir schon arg schmierten, lass ich sie ausgeformt nochmal an die drei Tage nachreifen, bevor ich sie schneide.

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Mit Abstand müssen die Stücke nun 1 Monat reifen. Dabei läuft die Reaktion zuende ab und sie verlieren Wasser. Im Falle der Indigoseife färbt das enthaltene Vanillin die Seife in diesem Monat braun. Wie dunkel das sein wird, werden wir noch sehen.

Geschnitten wird mit einem Maßband und einem Küchenmesser.


Nochmal was fürs Auge

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Sonntag, 28. Dezember 2014

Buntstifte und Papier

Früher hätt ich nie gedacht, dass auch Buntstifte anderes Papier als das von Papa aus dem Drucker benötigen könnten. Das war nur bei Aquarell so. Und später auch bei Copics, aber nur kurz, dann bin ich zu Druckerpapier zurück gekehrt.


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Im Laufe meiner fortgeschrittenen Zeichnerkarriere hab ich mir dann mal etwas dickeres Skizzenpapier zugelegt. Und für Auswertungen von Sachen in der Uni gabs noch diesen witzigen Zeichenblock links, dessen Papier gut zum Durchpausen am Fenster geeignet ist. Die beiden anderen sind ganz frische Kandidaten.


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Ich dachte mir nichts dabei. In der Uni saß ich mega auf dem Schlauch und holte den Block und einen 24er Faber Castell Classic raus (das ist die Billiglinie mit der roten Verpackung). Ich malte vor mich hin die linke Kakaokarte. Ging gut. Und machte mehr Spaß als mit Polychromos zu Hause. Dann nahm ich den Block mit nach Hause und wiederholte mit den Polys das Ganze, in der Mitte zu sehen. Bis auf gelegentliche Probleme mit zu viel Farbauswahl keine Änderung. Dann der teure Skizzenblock ganz rechts. Und da zeigte sich der Unterschied: Man benötigt sehr viel Kraft, um den Abrieb auf das Papier zu machen. Der Widerstand ist wirklich hoch und der billige Block damit deutlich im Vorteil. Zudem lässt sich trotz des glatten Papieres mehr übereinander schichten auf dem billigen Papier. Aber: Es ist dünn.
So dünn, dass es wellt, knittert und andere unnötige Dinge macht.

Daher bestellte ich mir die beiden anderen. Das Bristol habe ich noch nicht getestet, aber das Stonehenge.


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Es nimmt unglaublich viel Farbe auf. Nicht gezeigt ist, wie es aussieht, wenn man nicht viel Farbe rein machen will: extrem weißporig. Also Farbe rein oder nicht drauf malen. Es malt sich darauf geradezu wachsmalkreidig. Scharfe Kanten sind damit ein Problem, aber sanfte Übergänge gelingen im Nu. Und richtig krasse Farben sind im Handumdrehen auf dem Papier. Aber ich bin mir noch nicht sicher, ob ich dies oder den Kindermalblock besser finde.

Das Bristol wird sich noch testen lassen müssen. Und dann habe ich noch zwei Papierproben, die ich auch testen muss. Was jedenfalls fest steht: Zu glatt ist auch blöd. Das Deleterpapier, auf dem man geradezu ausrutscht, nimmt kaum Farbe an und macht keinen gleichmäßigen Auftrag.

Samstag, 20. Dezember 2014

ohne Vorzeichnung

Was bremst einen oft? Mich bremsen gerne Vorzeichnungen. Aber ohne ist irgendwie auch blöd. Das direkte Zeichnen mit einem krass schwarzen Filter auf ein Papier ohne Korrekturmöglichkeit kann manchmal aber auch ganz lehrreich sein und einem mehr Freiheiten bringen. Man geht anders an die Sache heran, weil man nicht korrigieren können wird.

Ich versuche derzeit, das in Aquarell und Buntstift zu übertragen. Wenn Vorzeichnung, dann mit genau dem Medium in einer hellen Farbe, aber nicht radierbar.


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Sieht zwar nicht so aus, aber das ist tatsächlich direkt mit dem Pinsel rauf. Und jetzt versuch ich irgendwie, ein rundes Bild draus zu machen.

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Das ist ein Traum, den ich hatte. Da ist es noch wichtiger, dass keine steifen Vorzeichnungen getätigt werden. Und ich schau auch nicht, wie was gemalt wird. Nur aus der langsam verblassenden Erinnerung im Traum soll es entstehen. Eine andere Art, ein Traumtagebuch zu führen, sicher. Solche Sachen wie "Ich fahre mit Batman nach Norwegen und auf dem Weg sind überall Lavalöcher" kann man zwar auch malen, aber da bevorzuge ich die Schrift. Die Diskussion, um die Dinger rum zu fahren, kann man nicht zeichnen, ohne ein Comic draus zu machen. Batman meinte, sein Auto hält das aus und fährt voll in so ein Loch rein. Das bleibt natürlich stecken. Irgendwie sind wir da aber wieder raus gekommen.

Tagestarotkarte

In der Astrologie kann man eine Tagestarotkarte ziehen. Die finde ich aber immer reichlich ungenau und so habe ich nun zwei Karten erstellt nach den betreffenden Tagen, welche ich am Morgen hätte ziehen müssen.


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Die Frau mit den Schokoflecken am Hintern symbolisiert die Ungeschicktheit und die mangelnde Konfliktbewältigung für den heutigen Tag. Nehmen Sie sich nicht zu viel vor, gehen Sie es langsam an und versuchen Sie nicht sofort, zu verzweifeln. Die vielen Missgeschicke, die Sie heute erleben werden, sind leider nicht vermeidbar.


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Sie stehen mit Restalkohol und zu viel Acetaldehyd im Blut auf und werden den ganzen Tag über Kopfschmerzen haben. Der Tag zuvor war anstrengend, die Unordnung ist groß. Gehen Sie es langsam an, einen Schritt nach dem anderen. Sammeln Sie Weinreste aus halbleeren Flaschen für eine spätere Glühweinparty. Der Tag wird nicht besser, lassen Sie die Hoffnung bleiben und verwenden Sie ihre Energie lieber dafür, die Aufräumarbeiten durchzuführen. Das könnte Ihnen sonst den morgigen Tag auch noch versauen.

Viel besser, als "Prinz der Münzen" und solche Karten.

Freitag, 12. Dezember 2014

Von früher

Ich liebe alte Bilder!


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Wahrscheinlich unverkennbar - Arielle, meine liebste Disneyprinzessin. Auch wenn ich sie eigentlich gar nicht als Prinzessin sehe. Ich habe damals auch irre den Film "Splash" geliebt, in dem eine hydrolyseempfindliche Meerjungfrau die Hauptrolle spielt.

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Hier zieht ein Fisch, den ich in dreifacher Ausführung als Kuscheltier besitze, einen Weihznachtsschlitten. Von coolem Kraftpapier und Polychromos von Arielle gehts hier zu Layoutpapier und Copicmarkern. Ich hatte es schon damals drauf.

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Und hier sehen wir eine Zeichnung auf hochwertigem Scrapbookingpapier mit teurem Tombowbleistift. Nur das Beste. Das hier ist ein Eigencharakter von mir. Ich weiß leider nicht mehr, wie sie heißt, aber sie hat signalrote Haare.

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Das hier ist die gleiche Person. Schon damals hatte ich den Namen vergessen, daher steht da oben nur Mary Sue. Das Bild hier ist auch schon 7 Jahre alt.

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Hier eines von 2000 mit hochwertiger Schmincke Horadam Aquarellfarbe gemalt auf bestem Papier versteht sich. Meine Anfangszeit des Animes, wo es mit den Proportionen langsam mal Berg auf ging. photo majorkoryu-015_zpse4caa4ec.jpg

Das hier ist auch herrlich :) Damals habe ich Schatten noch durcch mehr Aufdrücken gemalt. 


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Zur Zeit, wo Clooney sich als Batman verkleidete und Schwarzenegger so einen komischen Anzug anhatte. Aber Poison Ivy fand ich mega klasse und sie fasziniert mich heute noch. Ich würde sie aber anders besetzen...

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Ich erinnere mich nicht mehr daran, wer die sein sollen... Buhuhuuu! Blödes Bulemielernen in der Uni ;(

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Die ist doch gepaust! Aber die Coloration und das Papier sprechen für sich. Dünnes Flatterpapier, hmmm! Wobei, zeichne ich derzeit ja auch am liebsten mit Buntstiften drauf. Den silbernen im Hintergrund habe ich sogar noch.

Beim Durchsuchen meiner Dateien habe ich ein Bild gefunden, das ich nie zuende angemalt habe. Davon muss ich nun das Original suchen und beende damit meinen Post.

Tutorial zum Kristalle zeichnen

Es gab schon einen Eintrag zu Formen der Kristalle, nachzulesen nochmal hier.

Nachdem man sich eine Vorlage für ein Mineral ausgesucht hat, hilft einem das aber nicht mehr weiter. An diesem Punkt möchte ich ansetzen und weiter machen. Ich zeige jetzt wenig pompöse Beispiele. Das dient einerseits dem Lerneffekt, denn man lernt besser, wenn man einfach beginnt. Andererseits muss ich diese Beispiele aus meinem eigenen Fotografiefundus nehmen und die sind leider nicht so schick wie in den Büchern von ausgebildeten Fotografen.

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Das hier ist Doppelspat. Er hat eine etwas eigenartige Brechung, deswegen verwirrt die Anordnung der Schatten und Lichter. Legt man einen Text dahinter, kann man ihn doppelt sehen. Das soll uns nicht weiter stören. Jetzt geht es ums hinschauen und verstehen.
Und eigentlich um extrem stumpfes Abzeichnen. Ran an die Stifte!


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Gestartet wird am besten mit der äußeren Linie. Die Linie, die den Block von einer Umgebung abgrenzt. Hier ist das einfach. Dann werden die inneren Linien dazu gezeichnet. Sinnvoll ist es, einen hellen Buntstift dafür zu nehmen. Bei robustem Aquarellpapier eignet sich auch ein heller Bleistift.
In der zweiten Abbildung habe ich dann schematisch dargestellt, wie sich die einzelnen Farbbereiche grob voneinander abgrenzen. Was liegt wo? Zum Start kann man sowas als Skizze machen und sich dann bei der Reinzeichnung auf gutem Papier daran orientieren. In Abbildung 3 sind diese Regionen dann grob mit Farben angemalt. Immer von hell nach dunkel. Bei Aquarell und Copicmarker arbeitet man genau so. Und in Abbildung 4, wo ich dann die harten Bleistiftstriche außen vor gelassen habe, sind diese Teile mit dunkleren Farben schattiert.

Es ist zu Anfang etwas kniffelig, was man alles als Schattierung interpretieren soll. Manchmal hilft auch, sich das in Lagen aufzubauen. Immer noch dunkler werden und immer wieder zur Vorlage hingucken. Dabei vor allem nicht von gubbeligen Kristallflächen abschrecken lassen! Kristalle in dieser Größe sind nicht mehr perfekt, sie haben überall Fehlverwachsungen drin. Diese Fehler helfen dir, denn die bringen Leben in die Fläche. Nimm das als Geschenk an und nutze es für dich aus. Man sieht oftmals Streifen, aber auch unregelmäßige Wolkenoberflächen.

Ein weiteres Beispiel: Der Bergkristall. Hier musst du vorsichtig mit einen Vorlagen umgehen, denn der Bergkristall wird gerne für die Esotherik gebraucht. Und in der Esotherik ist es wichtig, dass der Stein nett aussieht. Daher werden die Flächen nachgeschliffen und verlieren ihren Charakter. Das ist zwar einfacher zu malen, sieht aber langweilig aus und Leute mit Kennerblick belächeln dich. Schau mal, einer aus der Esotherik. Es sei denn, du zeichnest ein Esotherikbild, da passt es besser, einen falsch geschliffenen zu nehmen.


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Links sieht man besagtes Streifenmuster auf der Oberfläche. Bei besonders klaren Kristallen ist es wichtig, sich den Bildhintergrund zu verdeutlichen. Hier haben wir ein dunkles Grau, das wir im Kristall durchsehen können. Das muss im Bild unbedingt auftauchen! Wenn dein Hintergrund rot sein soll, versuch die Vorlage in einem Grafikprogramm umzufärben, sodass das Rot auch im Kristall wiederzufinden ist.

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Hier gilt wieder: Hinschauen, Linien finden und erneut Flächen definieren.
Beobachtung ist das Ein und Alles.



Anderer Fall. Dir ist das alles zu blöde und zu aufwändig. Du bist eigentlich der Typ, der Obelisken statt Kristalle malt. Sie sollen dein Bild unterstützen, deine Figur untermalen, alles unterstreichen, aber nicht zu viel zeit rauben und deiner Figur nicht die Show stehlen. Dann brauchst du eine schnelle Patentlösung.
- Dein Vorbild ist der Bergkristall. Er bildet lange, schlanke Kristalle.
- Der Bergkristall hat 6 statt 4 Flächen, du siehst also immer drei davon. Zeichne sie!
- Versuche, möglichst viel Variation in die Spitze zu bekommen. Schau dir viele unterschiedliche Spitzen an.


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Und schon hast du eine Variation in deinen kristallen. Und sie sind obendrein existente Kristalle, welche man auch als solche nennen darf. Bei diesen besonders klaren, gerade gewachsenen Kollegen findest du in den Vorlagen, die du dir anschaust, auch sehr einfache Colorationsmuster. Welche Fläche ist dunkel, welche hell? wo kann ich die Lichtfläche setzen? wo weicht das Muster ab und schafft interessante Bereiche?

Dieses besonders starke Beobachten von Flächen und hell/dunkel Bereichen schult den Blick sehr genau. Du wirst merken, dass dir danach andere Vorlagen auch einfacher abzuzeichnen vorkommen. Der Kristall bietet dabei durch seine klaren Flächen begrenzte Bereiche, um den Blick zu schulen. Der Baum ist da schwieriger, weil er immer irgendwie wächst. Den Baum wirst du dann aber auch schaffen.

Sonntag, 7. Dezember 2014

Zitiergedöns

Wie kommt man eigentlich zum Bild, wenn man das Internet zur Verfügung hat?
Ich hatte das Thema 50er und habe mich dann etwas durch Pinterest gewühlt. Dabei habe ich diese 6 Fotos zusammen gefügt zu einem Bild:


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Auszüge aus Pinterest

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Von mir gemale Kakao-Karte

Wie viele Referenzen kann man in ein Bild quetschen? ;) Bei Wimmelbildern sicher noch viiiiiele mehr.

Samstag, 6. Dezember 2014

Comic "Klimahasen"

Comics zeichne ich gerne. Früher Manga, zwischendurch immer mal wieder auch irgendwas comichaftes als Einseitenzeugs oder so. Die zusammenhängende Geschichte, bei mir meistens mit humoristischem Inhalt, finde ich bildlich erzählt immer noch faszinierend. Mir war mal wieder nach etwas Neuem. Ich habe noch einen angefangenen Manga, der jetzt 8 oder 9 Jahre alt sein dürfte... daran kann man immer mal zeichnen. Der ist auch irgendwann abgeschlossen. Aber er ist Fanatsy... und Manga... und war mal Shonen Ai, bis ich ihn umgeschrieben habe. Man merkts eben noch. Das ist nicht mehr meine "Sorte", daher etwas Neues. Vor allem etwas mit weniger Menschen. Und mit mehr Hasen. Ich mag Hasen.

Ich zeichne daran schon eine Weile, aber bisher hatte das Teil weder einen Titel, noch ein Cover. Und bekanntlich sind Titel und Cover sehr wichtig. Auch wenn mir das nicht passt. Ich habe mich überwunden und mit einem Sepia Artist Pen in S los gezeichnet, ohne Bleistiftvorzeichnung, direkt aufs Papier. Davor hatte ich natürlich eine Schmierskizze mit Bleier gezeichnet, an der ich nun ablesen konnte, wo ungefähr was hin muss. Ich wollte es nicht steif und perfekt, daher keine Vorzeichnung.


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Auf Gerstaecker Aquarellpapier "Aquarell Classic 300 g/m²". Runter geschnitten auf A4. Das ist ein preiswertes Studienaquarellpapier, das einem Radieren verzeiht und einen soliden Eindruck macht. Der 50-Blatt Block hatte glaube ich nur 10€ gekostet, da musste er mit.

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Die Tuschen kommen zum Einsatz! Das Papier habe ich mit einer Frisörsprühflasche nass gemacht und dann mit gelb, braun und blau grundiert. Darüber kommen dann die eigentlichen Farben.


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Oh huch, was ein hässlicher Scannrand! Das sieht man im Gimp immer so schlecht, da der Bildrand mit Strichelrand dekoriert ist. In der Endversion kommt der Rand weg.
Die Farbe ist wirklich zu 100% Tusche. Ich habe mich durch die Primärfarben durchgekämpft und kein einziges Mal mit Aquarellfarben geschummelt. Hmm... jetzt fällt mir auf, dass der eine Hase falsch ist. Ein Hase hat sein Winterfell nicht ganz abgelegt und auf dem Cover sehen sie alle gleich aus.

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Vorlage für den einen Hasen ist dieser Hase aus dem Bremerhavener Zoo. Bild selbst gemacht. Muss also auch noch geändert werden.

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So viele Seiten habe ich schon, aber die sind auch alle noch nicht fertig. Eigentlich wollte ich sie mit Rasterfolie machen, aber nachdem ich die Erdkugel oben rechts gerastert habe, habe ich nun keine Lust mehr auf den Fitzelkram. Dann hatte ich die Wassermassen darunter mit grauem Copic gemacht, aber das stellt mich auch nicht zufrieden. Vielleicht mache ich die Graustufen mit PC-Rasterfolie.

Die Story: Drei alpine Schneehasen haben keine Lust mehr auf den kleinen Lebensraum oben auf den Alpen und wollen das Gebiet vergrößern. Das Klima außerhalb des Gebiets ist aber zu warm. Nachdem sie hören, dass Europa abkühlt, wenn das Klima wärmer wird, wollen sie die Klimaerwärmung selbst in die Hand nehmen.

Bei Extreme Dinosaurs sind die Methoden zur Klimaerwärmung natürlich vielfältiger, da die humanoiden Dinosaurier viel größere Möglichkeiten haben. Das ist bei drei Schneehasen sehr begrenzt. Ich versuche trotzdem, nachvollziehbare Pläne und Vorgehensweisen darzustellen.