Sonntag, 6. Juni 2021

Aquarellfarbe Vogesenbraun

Die Vogesen sind aus GneisenGraniten, paläozoischen Schiefern und Vulkaniten aufgebaut. [Zitat Wikipedia] Ob diese Gesteine sich für das Herstellen von Aquarellfarbe eignen, konnte ich mit meinem begrenzten Geologiewissen nicht im Voraus sagen. Ich bin allerdings auch nicht zum Steinesammeln hin gefahren, sondern zum Autofahren. 


Willkommen im Heckspoilerclub ;P

Der rechte rote ist meiner.



Wir machen gemeinsam eine kurze Bergtour über meine Lieblingsstrecke in den Vogesen, um die Steinigkeit zu verdeutlichen und warum man dort besonders schön als initial D Fan Auto fahren kann. Dabei zeige ich euch Google Street View Fotos, keine selbst gemachten. Ich hatte keinen Beifahrer, der während der Fahrt um sein Leben geschrien hat und hätte Fotos machen können - lieber keine Fotos und dafür volle Konzentration.


Um die Kurve im zweiten Gang, beschleunigen in den dritten Gang und hoch zum schönsten Streckenteil!


Die Strecke ist bergseitig teilweise einfach grün, teilweise guckt Stein aus den Wänden und teilweise ist sie gemauert. Mauern haben zwar keine hohe Aquarellfreude, aber eine hohe initial D Freude. In Japan gibt es auch viele Mauern an den Strecken im Manga. 


Am Gestein vorbei, hin zu einer kleinen Bücke, schalten nicht vergessen.


Und nochmal Gestein und Mauer. Und Moos und Wasserfälle und und... [Herzchenaugen]. Es gibt viele schöne Strecken, aber als Fan ist diese meine liebste. Da sie direkt am Hotel war, bin ich sie auch am meisten gefahren.


An diesen Streckenteilen sieht der Stein gar nicht mal spannend aus von der Farbe her. Weiter oben gibt es dann deutlich spannendere Stellen, wo der Stein sehr bröckelig gelb, rot oder lilabraun ist. Aber da sind wir nur so dran vorbei geschossen und ich hatte seine Möglichkeit da anzuhalten. Generell waren das auch Steine, die sehr stark farblich an meine Porphyre aus dem Odenwald erinnern.

An einer Strecke, die dieser sehr ähnlich ist, gab es einen ganz kurzen Augenblick, wo ich direkt auf der Straße stand und warten musste. Jetzt oder nie dachte ich mir. Tür auf, raus gehechtet, direkt in die Felswand gegriffen und schnell wieder reingesprungen. Dann ging es auch schon weiter. Und das ist meine einzige Gesteinsprobe, die ich mitnehmen konnte. Sie fuhr ab da noch 2 Tage rasant im Fußraum des Beifahrers mit, ohne hin und her zu rollen.


Im nassen Zustand hatte der Stein ungefähr die Farbe wie auf den Street View Fotos, dunkelbraun mit lilastich. Er ist dann hellgrau getrocknet und erinnerte mich an Loriots Graupalette voller langweiliger Grautöne. 



Nach dem Aufbrechen des unfassbar langweilig-grau aussehenden Steines zeigten sich diverse Farben. Mein Geologiewissen reicht leider nicht aus, den Stein einer der vier Gesteinssorten von oben zuzuordnen. Er ist auch etwas härter als was ich sonst im Mörser habe. Mit ein bisschen Ausdauer ließ sich aber dennoch ein Gesteinsmehl daraus herstellen. 


Das Gesteinsmehl kam dann auf Platte mit Malmittel und wurde zu Farbe verarbeitet. 



Und was soll ich sagen. Ich bin begeistert von der Farbe! Statt einem langweiligen viel zu hellen Grau ist es nun ein eher dunkles, kaltes bis leicht lilastichiges braun mit schwarzen Partikeln. Die Farbe, die ich mir aus dem Odenwald immer gewünscht habe. 


Und das ganz Besondere ist genau das: Es ist eine Ansichtsaquarellfarbe direkt von einer der richtig tollen Strecken. Ein Souvenir, das extrem einzigartig ist und nicht nur rumsteht, sondern auch etwas kann. Ich habe unsere Autos vor einem Postkartenmotiv von Hintergrund fotografiert und möchte das noch auf Panoramaformat malen - und dafür werde ich auch diese Farbe benutzen. Vogesen malen mit Vogesenfarbe.