Sonntag, 31. Januar 2016

Giotto Turbo Glitter Glitzerfilzstifte von Lyra

Eines schönen sonnigen Wintertages verbrachte ich ein paar Minuten, die Schreibwarenregale in einem Konsumtempel anzuschauen. Dabei entdeckte ich eine 8er Packung Filzstifte, die meine Aufmerksamkeit forderte.


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Die Giotto Turbo Glitter von Lyra.
Ich konnte mir das nicht so vorstellen, aber ein kurzer Test auf dem Probepapier vor Ort bestätigte mir: Ja, die glitzern wie sau! Ich kaufte dann natürlich die Packung, welche ich getestet habe.


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Hier haben wir einen wunderschönen Farbtest... der alles andere als Repräsentativ ist. Glitzer ist fototechnisch immer sehr schwer einzufangen. Sie glitzern natürlich alle.

Die Glitzerpartikel sind allerdings ein bisschen kratzig. Und sobald man 2x über eine Papierstelle geht, fängt diese sofort an, Knoten zu bilden. Also kommt mischen nicht in Frage. Ich entschied mich für ein Fensterglasartiges Bild und unterlegte einige Stellen mit Copic Marker, damit ich auf diese Weise mischen konnte. Hellblau + gelb = gellgrün. Wie ich ultramarin gemacht habe, weiß ich nicht mehr. Vielleicht lavendel + hellblau.


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Und sie glitzert! Die ganze Karte glitzert einfach super.

Der Effekt lohnt sich jetzt nicht so, wenn man die ganze Karte beglitzert. Dann kann man auch mit Copics was malen und Glitzerpampe einmal komplett rüber machen. Aber sowas weiß man natürlich immer erst hinterher.
Besser sind die Stifte für einzelne Akzente.

Das mit den Knoten ist allerdings ein Problem. Als Kind hätte ich damit mein Papier zerstört, als Erwachsener krieg ich das irgendwie hin. Aber witzig ist der Glitzer in den Filzern auf jeden Fall! Hoher Spaßfaktor bei einmaligem Auftrag.

Sonntag, 24. Januar 2016

Das Bleistift-Schlaraffenland

Alles begann mit einem Foto in einer Faber Castell Zeitschrift. Eine Kinderbuchautorin für bebilderte Kinderbücher war mitsamt ihrem Schreibtisch gezeigt. Aquarellkasten, Bleistifte... und eine Salatschüssel (1 Personen Portion groß) voll Bleistiftstummeln. Die hatte sie in ihrem Kinderbuchillustratorenleben schon runter gemalt. Natürlich waren das allesamt Faber Castell 9000 Bleistifte. Und ich sah die Schüssel an... und sah meine Stummel an... Und da war es passiert. Der Bleistift-Tick war gesetzt. So sieht es bei mir inzwischen aus, ca. 12 jahre später:


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Ich habe seitdem meine Stummel gesammelt. Dazu auch noch die Radierstummel. Und ich hatte bei irgendeiner frühen Copicbestellung ein 12er Set Faber Castell 9000 in B bestellt, weil der eine B, den ich kaufte, damals ultra schnell klein wurde. Damals habe ich noch Animezeug gemalt, ein Fanart nach dem anderen raus gehauen und vor allem eine Doujinshiseite nach der anderen raus gehauen. Ich habe diverse Ordner voll mit diesen fertigen Seiten, die müssen natürlich alle mit Bleistift vorgemalt werden.


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Ein mittelgroßer grüner fehlt, der liegt im Büro. Und anscheinend habe ich auch mal welche verbummelt. Früher habe ich immer mit den rotgoldenen gemalt, bis ich mal einen grünen bekam und der viel weicher war, richtig premium gemalt hat und vor allem keine kleinen Steinchen in der Mine hatte.

Dann vor einiger Zeit zeigte mir das Zeichenkramregal auch andere Bleistiftmarken und irgendwie musste ich von jeder einen in B haben. Sehr sinnvoll.


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Ich finde, auf dem Testbogen sehen sie letztendlich alle nahezu gleich aus. Aber beim malen sind sie dann doch etwas unterschiedlich. Der Koh i Noor Hardtmut malt sich etwas mehr wie HB oder F, der von Lyra malt sich auch deutlich härter als ein klassischer B. Und Derwent malt sich ungleichmäßiger, nicht so luxuriös wie FC grün oder Tombow.


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Da ich das gesamte Derwent Set habe, hab ich diese mal gegen meine Einzelstücke von Faber Castell 9000 getestet. Die Derwent Stifte machen dabei gegen FC einen ziemlich weniger hochwertigen Eindruck. Irgendwann werden die H-Stifte nicht mehr heller, sie werden nur kratziger und steinbeinhaltender. 9H zum Beispiel hat kaum Abrieb, zerstört einem aber mit minimalem Andruck schon das Papier. Wozu gibt es den? Und mit FC 5H kann man schön helle Dinge malen, während D 5H einem auch schon das Papier zerkratzt, dafür dann mehr als doppelt so dunkel ist.
In Richtung B bin ich auch nicht so begeistert. Man sieht es zwar nicht auf dem Scan, aber der Auftrag wird nicht so gleichmäßig, sondern "knotiger". Irgendwann werden die Stifte einfach nicht mehr dunkler, wo FC doch noch etwas dunkler wird. Ich kann D 9B als normalen Schreibstift verwenden, sowas geht mit FC nicht, der zerschmiert einem alles und malt sehr dunkel.

Aber einem geschenkten Gaul guckt man nicht ins Maul, ne? Ich habe das Derwent Set im Rahmen der Derwent Art Academy bekommen, bei der ich 6 Lessons erfolgreich absolviert habe. Das ist mitunter viel Spaß gemacht und gab gratis Zeichenkram. Früher war das 12er B Set von Faber Castell immer mein Traum zu besitzen. Bei dem 24er Derwent Set muss ich jedoch sagen, dass ich den 2H am liebsten mag, der im B Set nicht dabei gewesen wäre. 2H ist wirklich optimal für Aquarellarbeiten, man kann einfach rüber malen und der ist auch noch nicht so steinig, alsdass er einem das Papier zerledert. Und es sind gleich zwei dieser Stifte im Set! Wobei die sich wirklich extrem wenig abnutzen, damit komm ich noch viele Jahre hin.

Leeeeeider ist das Papier meines trocken-Skizzenbuches so extrem glatt, dass es kaum Bleistift annimmt. Das macht darauf nicht so viel Spaß. Kugelschreiber ist das beste Medium für das Buch, aber man beißt sich dann so durch.

Samstag, 23. Januar 2016

Deleter 4 und Aquarelltechnik

Von Deleter gibt es 6 verschiedene Tuschen in schwarz. Wenn man das nicht gewohnt ist, überfordert einen das total, bis man sich in der Eigungstabelle dann letztendlich für eine entschieden hat. Wasserfest, zähflüssig, gut flüssig, schnelltrockend, ...?

Ich habe mich damals für copic- und wasserfest entschieden, weil ich ja gar nicht so recht weiß, ob ich nur das eine oder nur das andere machen will, bezog mich dabei auf Aquarell im Sinne von wasserfest. Allerdings möchte ich an dieser Stelle genau betonen: Es steht immer "wasserfest" dabei, es wird niemals Aquarelltechnik erwähnt!
Ich entschied mich also für die Tusche Nr. 4, die Copicfest und wasserfest kann.


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Sehr schön finde ich auch, dass sie matt und tief schwarz auftrocknet. Sie ist zwar nicht in der Tabelle als quick dry gekennzeichnet, tut es meines Erachtens aber dennoch auf der Feder, wodurch sie oft verstopft. Ich muss meine Feder dann mit Isopropanol reinigen und dann gehts wieder. Macht mir nichts aus, ist ok für das tolle Finish, was meine anderen Tuschen nicht können.

Schlimm finde ich allerdings, dass sie zwar wasserfest, aber aquarellfarbenabweisend ist. Woran man das sieht? Sie versaut einem die Bilder!


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Man malt also schön seine Aquarellfarbe bis an die schwarzen Linien ran und erlebt diese schöne Trocknungsüberaschung. Die Farbe wird abgestoßen und zieht sich zurück. Also denkt man sich zuerst, dass man was falsch gemacht hat und trägt die zweite Farbschicht auf.


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Aber kein Erfolg, auch die zieht sich zurück.

Saugeil. Eigentlich wollte ich die Raumstation teilweise in den Hintergrund integrieren, aber das wird schwer, wenn die Farbe immer wegrennt. Das heißt, ich muss das Ganze nochmal mit Rohrer + Klingner Tusche statt Aquarell testen. Wenn die bleibt, wo sie hin soll, muss ich die als oberste Schicht bei der Integration verwenden und quäle mich jetzt erst einmal mit meinem Aquarell weiter durch, bis alles irgendwie bunt ist.

Wir lernen: Wasserfest bedeutet nicht aquarelltauglich.


Hahnemühle Britannia Papier, Van Gogh Näpfchen Aquarell

Edit: Andere Leute mit dieser Tusche haben angemerkt, dass ihnen das nicht passiert. Was mag bei mir nur los sein? :(

Sonntag, 17. Januar 2016

Weniger Copictinte, mehr Farbauswahl?

Copics kann man nahezu nicht auf dem Papier mischen, daher braucht man für ein optimales Ergebnis für jede Farbe alle Abstufungen.
Beispiel: Rosa

helles rosa, mittleres rosa, kräftiges rosa
helles leicht graues rosa, mittleres leicht graues rosa, kräftiges leicht graues rosa
helles mittel graues rosa, mittleres mittel graues rosa, kräftiges mittel graues rosa
helles stark graues rosa, mittleres stark graues rosa, kräftiges stark graues rosa

Das ganze nochmal mit rotstichigem rosa und lilastichigem rosa.

Bei Aquarell hat man diesen Wahnsinn nicht, man mischt sich das einfach alles. Vor allem die Helligkeitsabstufungen entstehen durch die Verdünnung der Farbe, was geld- und platzsparend ist. Wie wäre es, wenn man den ganzen Wust an Markern gar nicht bräuchte, weil man das selbst verdünnen und eingrauen kann? Verdünnen macht Chameleon Marker schon vor, wobei man damit keine großen Flächen ebenmäßig einfärben kann.

Ich habe mir Ethanol als Verdünner geschnappt und drei Nachfüller.

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auf Copic Markerpad oder auch "Copicpapier", die weißen Flecken sind vom Papier

Bedingt geht es.

Probleme:
- sobald ein bisschen zu viel Flüssigkeit auf dem Papier ist, macht es sich selbstständig und schwimmt weiter. Zu sehen besonders unten links am Flossenansatz, da ist das lila nach links weiter gelaufen. Gegenüber auch ein bisschen.
- Farbe, die einmal auf dem Papier landet, kann nicht mehr verdünnt werden. Sie bleibt so krass dunkel wie man sie versehentlich aufgetragen hat. Warum mich das ärgert? Weil ich das bei Aquarell nachträglich immer aufhellen und ein klein wenig ausschwemmen kann.
- Ich habe mir mehr erhofft von coolen Effekten. Im Hintergrund habe ich mit farblosem Ethanol grundiert und als nass-in-nass Technik die Farbe eingetupft. Genau das Gleiche beim Flossenansatz. Mit Markern geht das auch.

Was sich aber bestätigt ist, dass man die Helligkeit wirklich selber einstellen kann. Das spart einem viele Zusatzmarker.
Wenn sich das Problem mit dem Verschwimmen auf anderem Papier weniger schlimm gestaltet, denk ich nochmal drüber nach, ob ich alle classics als ciao/sketch brauche.