Freitag, 28. November 2014

Komische Punkte auf Aquarellpapier

Ich hatte mir vor einiger Zeit einen Block Hahnemühle Selection 12 gekauft, um mich mal durchs Sortiment zu testen. Eine gute Sache, das so zu können. Aus einem Bogen A5 Papier bekomm ich 5 Kakaokarten.

Ich hatte mich dann kreuz und quer durchgetestet, habe aber noch nicht alle ausprobiert. Richtig gutes Papier war noch nicht dabei, wo ich sagen würde "Das kauf ich als Fullsize!", kann ja aber noch kommen. Mir wurde das Chezanne als heißer Kandidat genannt. Meinerseits noch nicht ausprobiert. Schwierigkeiten hatte ich mit Bogen 2, dem 200er Bütten rau, das mir auch sanfteste Radieraktionen absolut übel nahm, sodass Vorzeichnen eigentlich nur ohne Korrektur oder gar nicht möglich ist. Ok, kann man mit leben, wenn mans weiß. Würd ich deswegen aber nicht kaufen. Ich dachte bis dazu "Bogen 2 ist das schlimmste Aquarellpapier, das mir je unter gekommen ist!". Ich sollte eines Besseren belehrt werden. Angriff von Bogen 5: William Turner!

So unsympathisch wie William Turner in einem gewissen Film ist, so blöd ist auch dieses Papier. Es lässt sich mit dem Cutter nur schwerlich unfallfrei schneiden, die letzten 2 mm reißen grundsätzlich unschön ab. Es lässt sich kaum Wasser aufbringen, das Papier scheint regelrecht wasserabweisend zu sein. Und hat man es dann endlich mal überredet, bleibt es so nass, dass man nur diese nass-in-nass Technik damit machen kann. Wenn man sich dann auch damit errangiert hat und nach dem Trocknen nochmal hinschaut... hä?

 photo bloumldepunkte2_zps1a5ac52d.jpg

Hatte ich nicht eben eine zusammenhängende Fläche gemalt? Wo kommen jetzt überall diese peinlichen weißen Sprenkel her? Was soll das? Darf ich jetzt nur Pastellfarben malen?


 photo majorkoryu-913-68_zpseb29c3f5.jpg

Es ist sehr ärgerlich bei Motiven wie diesen Mohnblumen. Nach der ersten Farbschicht hatten sich die Blüten so extrem aufgehellt, dass man das Motiv gar nicht mehr erkannte. Ich bin dann nochmal neu mit schwarz und rot rüber gegangen. An den Stilen sieht man noch, wie wasserabweisend und punktierend das Papier ist. Da ist das nicht schlimm, sondern kann als stilistisches Mittel gesehen werden. Aber wenn man das nicht will, ist das blöde. Und bei meiner Meerjungfrau da oben kann ichs wirklich nicht gebrauchen.

Ich habe jetzt benutzt: Bogen 2, 5, 10, 12. Mal sehen, was da noch alles für Überraschungen in der Sammlung stecken! Mein Favorit war bisher Bogen 12. Der fusselte mir beim Radieren allerdings auch zu doll im Vergleich mit meinen Konkurrenzpapieren.

1 Kommentar:

  1. Deine Bilder sind kakaokartengröße, richtig? Das ist seltsam, bei kleinen Flächen hab ich ganz andere Erfahrungen mit dem William Turner Papier gemacht: http://animexx.onlinewelten.com/fanart/zeichner/101142/ordner/-2/2328266/
    Bei kleinen Flächen wurde die Farbe super kräftig und gleichmäßig, bei größeren (siehe Hintergrund) erst so wie bei dir ...
    Ich denke das Papier ist so ausgelegt, dass man damit den Aquarell-Stil von dem Künstler William Turner besonders gut hinbekommt ... der ist auch sehr hell, mit ein paar kräftigen Details... und sehr nass-in-nass oder so :'D
    Oh und vielleicht ist noch wichtig, welche Farbe du nutzt o.o Ich nutz die von Schmincke, vielleicht nimmt es die teilweise besser an ... :D
    Bin gespannt auf weitere Berichte über die Papiersorten, ich hab auch noch nicht alle durch und bin immernoch auf der Suche nach dem richtigen Papier :/
    lg
    Kuro

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